Das FamilienZentrum in Bad Sooden-Allendorf macht sich zur Aufgabe, Familien zu entlasten, zu stärken und in die Gesellschaft zu integrieren.
Mit unseren etwa 30 kulturellen und kreativen Angeboten für Erwachsene, der Förderung frühkindlicher Bildung und Schulbegleitung sowie den zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen für Alleinerziehende, Flüchtlingsfamilien und Menschen in Krisensituationen konnten wir in den vergangenen 23 Jahren individuell und zielgerichtet Hilfe leisten, Menschen aus der sozialen Isolation lösen, Familien in ihrem Alltag unterstützen und bei Bedarf in professionelle Beratungssituationen weitervermitteln. Denn wir sind der Meinung, dass eine Familie den Schutz und die Solidarität der gesamten Gesellschaft braucht. In diesem Schutz können Kinder zu neugierigen, selbstbewussten und tatkräftigen Menschen heranwachsen.
Das FamilienZentrum Bad Sooden-Allendorf e.V. versteht sich als Solidaritätsgemeinschaft für Familien.
Die Idee
Im Kontakt mit zahlreichen Menschen, die in dieser Zeit in unser FamilienZentrum gekommen sind und immer noch kommen, zählen wir Migrantinnen und Migranten aus der Türkei, aus dem Irak, Aussiedler*innen aus den GUS-Staaten und ganz aktuell aus Syrien, Eritrea, Somalia und Afghanistan.
Schnell haben wir im Dialog mit diesen Menschen gespürt und gelernt, was die Flucht aus der Heimat für Sie bedeutet, wie es ihr Leben, ihr Denken, ihr Handeln, ihre Sorge um sich und die Familie, um ihre alte Heimat verändert hat. Und immer wieder sprachen die Betroffenen davon, was sie schnell eingepackt haben, was sie nicht dort gelassen haben, was sie als Gegenstand erinnert an ihre alte Heimat und was er jetzt für sie bedeutet. Es gibt viel Geschichten um diese Dinge, mit viel Emotionen, oder auch rein pragmatische Überlegungen, warum etwas eingepackt wird.
Und wir, die das Glück haben, selbstgewählt ihr ganzes Leben an einem Ort oder einem Land leben zu können, fragten uns, was würden wir dann mitnehmen? So entstanden Gespräche, die uns alle miteinander verbanden, in denen wir auch unser Entsetzen, unsere Traurigkeit, aber auch unserer Hoffnung Ausdruck verleihen konnten.
Auch die Initiatorinnen der Ausstellung haben solche Gegenstände in der Familie, welche dann den Impuls dafür gaben, dieses Projekt Wirklichkeit werden zu lassen.
Zum Beispiel das alte Spielzeug, das Annette Ruske-Wolfs Großtante Hilde für ihre kleine Tochter Elke, die gerade mal 3 Monate alt war, im Winter 1945 auf der Flucht mitnahm. Das Kind starb auf der Flucht, das Spielzeug gibt es noch und ist Ihnen allen in der Familie ein Mahnmal für die Grausamkeit des Krieges und den schrecklichen Verlust all der Menschen, und der Heimat.
Wir möchten mit dieser Ausstellung eine Brücke schlagen zwischen Menschen und Familien, die Ähnliches erlebt haben, und für Toleranz werben, wir möchten Empathie und Akzeptanz für geflüchtete Menschen fördern und deutlich machen, dass wir alle letztendlich im selben Boot sitzen und unsere Familiengeschichten sich nicht sehr unterscheiden von den der Anderen!